Pädagogisches Konzept

Inhalt

 

1. Vorwort

 

2. Rahmenbedingungen

 

3. Lebenssituation der Kinder und Eltern

 

4. Ziele für die pädagogische Arbeit mit Kindern und Begründung

 

5. Mögliche Formen pädagogischer Arbeit

 

6. exemplarischer Tagesablauf

 

7. Ziele und Formen der Zusammenarbeit mit den Eltern

1. Vorwort

 

Das folgende pädagogische Konzept der Tagespflege steht als Orientierungshilfe allen Eltern, die beabsichtigen ihr/e Kind/er bei mir in ein Tagespflegeverhältnis zu geben, zur Verfügung. Darum versteht es sich nicht als statische Ordnung, sondern als Gedankensammlung, welche mit dem Fortlauf der Zeit weiterentwickelt werden muss. Es ist eine schriftliche Ausführung unserer gemeinsamen pädagogischen Zusammenarbeit. In der pädagogischen Arbeit ist mir wichtig, das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken, ihnen ein Gefühl der Geborgenheit zu geben, so wie jedes Kind als eigenständige Persönlichkeit anzusehen und es dementsprechend zu fördern und fordern. Ich möchte meinen Tageskindern ausreichend Raum und Zeit zur freien Entfaltung und  Entwicklung ihrer Kompetenzen und Talente schaffen.

 

Mein Name ist Michaela Lichau, geboren 1968 in Erlangen. Seit 2000 lebe ich mit meinem Mann Torsten und unseren Kindern, Denise, Torben, Lena und seit 2001 auch mit unserem vierten Kind, Ronja, in Marsberg. Wir sind ein Nichtraucherhaushalt und ohne Haustiere.

 

Nach meiner Ausbildung als Biologielaborantin und meinem Studium als  Haupt- und Realschullehrerin für Biologie und Chemie, arbeitete ich von 2002 bis 2016 nachmittags in der Hauptschule Marsberg als Hausaufgabenbetreuerin.

2006 habe ich an der Fortbildung zur „Qualifizierung für Tagesmütter“ teilgenommen. Der Kurs beinhaltete Folgende Themen:

 

- Aufgaben und Alltag der Tagesmutter

- das Kind in zwei Familien

- Gestaltung der Eingewöhnungsphase

- Erstkontakt mit den Eltern

- Förderung von Kindern in der Tagespflege

 

Von 2013 bis 2014 habe ich am Aufbaukurs zur „Großen Qualifizierung für Tagespflegepersonen“ in Brilon teilgenommen. Der Kurs umfasste 130 Unterrichtsstunden und richtete sich nach dem Curriculum des Deutschen Jugendinstitutes (DJI) und schloss mit der Vergabe des Zertifikates „Qualifizierte Tagespflegeperson“ durch den Bundesverband für Kindertagespflege e.V. ab. Der Kurs beinhaltete folgende Themen:

 

- Im Dialog mit Säuglingen und Kleinkindern

- Eine gute Entwicklung – was dazu gehört

- Kinder in der Kindertagespflege wahrnehmen, beobachten, dokumentieren

- Kinder sind verschieden – ihr Recht auf Anerkennung ist gleich. Ansätze zum Umgang    

  mit individuellen, geschlechtsspezifischen und kulturellen Unterschieden

- Sicherheit drinnen und draußen – über den Umgang mit Gefahrenquellen

- Gesund leben in der Kindertagespflege

- Ernährung in der Kindertagespflege

- Wie erziehe ich, wie wurde ich erzogen?

- Die Beziehung zum Tageskind positiv gestalten

- Bevor der Kragen platz

- Die Würde des Kindes ist unantastbar, gewaltfreie Erziehung

- Schwierige Erziehungssituationen

- Prävention sexueller Missbrauch – Schutzauftrag

- Der Bildungsauftrag

- Bildungsthemen und Bildungspläne

- Kontakt und soziale Beziehungen im Spiel

- Spielorte und Entwicklungsräume

- Im Alltag das Kind spielerisch fördern

- Kinder brauchen Bücher

- Kinder und Medien

- Tageskinder – eigene Kinder, wie komme ich damit zurecht

- Kinder fördern – Haushalt managen

- Abschied von den Tageskindern

- Erziehungspartnerschaft

- Kooperation zwischen Nähe und Distanz

- Mutterrollen in der Tagespflege

- Kommunikation in der Kindertagespflege: Zuhören und offene Ohren

- Kommunikation in der Kindertagespflege: Wie sage ich es?

- Nicht nur zwischen Tür und Angel: Gespräche mit Eltern

- Kreativer und konstruktiver Umgang mit Konflikten

- Schweigepflicht in der Kindertagespflege

- Beruf Tagesmutter

- Rechtliche und finanzielle Grundlagen

- Vernetzung und Kooperation

- Aus welchen Quellen schöpfe ich?

 

Zu meiner Qualifizierung als Tagesmutter gehört auch ein Erste-Hilfe-Kurs am Kind, der alle zwei Jahre wieder aufgefrischt wird.

2. Rahmenbedingungen

 

Die Tagespflegestelle befindet sich im Gansauweg 93, in einem ruhigen Wohngebiet von Marsberg. In unmittelbarer Nähe befinden sich ein Kinderspielplatz und die Möglichkeit für Spaziergänge durch Wald und Wiesen.

 

Das Haus hat eine Gesamtwohnfläche von 220 m² und einen angrenzenden Garten, der den Kindern Platz zum Toben, Spielen und Krabbeln bietet. Hier befinden sich ein Sandkasten, ein großes Trampolin, Bobby- und Kettcars, sowie weitere Fahrzeuge und Spielgeräte für verschiedene Altersgruppen. Im Sommer lädt ein Swimmingpool zum Planschen und Schwimmen ein.

Ebenfalls vorhanden sind Schlitten, Poporutscher, ein Buggy mit vier Sitzen und ein Dienstwagen mit sieben Sitzen, wovon vier mit integrierten Kindersitzen für die Altersgruppen von null bis zwölf Jahren ausgestattet sind.

 

Zur kindgerechten Ausstattung der Räumlichkeiten gehört im Erdgeschoss eine Kindergarderobe, eine Toilette mit Dusche, eine Küche, eine Ruheecke sowie ein Spiel- und Essbereich. In der ersten Etage befindet sich ein Ruheraum, der ausschließlich von den Tageskindern zum Ruhen oder Schlafen genutzt wird. Der Raum ist mit drei Gitterbettchen, einem Kinderluftbett und einem großen Bett ausgestattet.

 

Die Kinder dürfen das gesamte Haus nutzen und werden von mir bei Haus- und Gartenarbeiten, je nach Alter und Interesse, mit einbezogen, sodass sie am normalen Familienalltag teilhaben können und sich integriert fühlen.

 

Die Kinder können ab 6.30 Uhr gebracht werden und sollten bis spätestens bis 9.00 Uhr bei mir sein. Zurzeit endet die Betreuungszeit um 18 Uhr. Eventuelle Verlängerungen der Betreuungszeiten oder Betreuungszeiten an Wochenenden und Ferien- bzw. Urlaubszeiten werden individuell besprochen.

 

Ab Sommer 2018 biete ich zusätzlich, für Eltern, die keinen Führerschein haben oder nicht in der Lage sind ihre Kinder andersweitig zu bringen, einen Hol- und Bringdienst an. Auto-Kindersitze für Kinder von null bis zwölf Jahren sind vorhanden.

3. Lebenssituation der Kinder und Eltern

 

In den vergangenen zölf Jahren hatte ich 21 Tageskinder im Alter von null bis fünf Jahren regelmäßig zur Betreuung. Die Gründe, warum die Kinder von den Eltern in die Tagespflegestelle gebracht wurden, waren sehr unterschiedlich. Es gab Spätaussiedler, die vormittags einen Sprachkurs belegten, Mütter, die ihre Ausbildung beendeten und Eltern, die beide berufstätig waren.

Fast immer endete die Betreuungszeit mit dem Übergang in den Kindergarten oder in ein Familienzentrum.

Noch heute kommen einige dieser Kinder zu Besuch oder zur Betreuung über Nacht.

4. Ziele für die pädagogische Arbeit mit Kindern und Begründung

 

Ich habe es mir zum Ziel gesetzt Kinder vom Säuglingsalter bis zum Kindergartenalter zu betreuen. Je nach Alter nehme ich bis zu fünf Kinder gleichzeitig auf. So entsteht die Atmosphäre einer Großfamilie.

 

Nie wieder lernen Kinder so leicht und so viel für ihr ganzes weiteres Leben, wie in den ersten Jahren. Für das Kind ist das Spiel eine der wichtigsten Möglichkeiten zu lernen. Die Kinder erforschen und entdecken die Welt aus eigenem Antrieb. Lernen zu fördern, bedeutet daher vor allem, Kindern genügend Zeit und Raum für ihr Handeln zu lassen. Das gilt für Zuhause wie für die Kindertagespflege. Sprache ist der wichtigste Schlüssel zum Lernen. Kinder suchen immer wieder den direkten Kontakt und Austausch mit ihren Nächsten. Alle Kinder lernen sprechen in ihrer Muttersprache. Kein noch so guter Film und keine Tonkassette können das direkte Gespräch, den direkten Kontakt mit dem Kind ersetzen. Lernprozesse in Gang zu setzen und in Gang zu halten, Anregungen zu geben, ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Eltern, Fachkräften und Kindern. Ebenso wie die Familie, bietet die Gemeinschaft in der Tagespflege den Kindern soziale Erfahrungen, die für ihr weiteres Leben von großer Bedeutung sind. 

 

 

Was lernen Kinder?

 

Die Kinder lernen, einem Thema oder einer Sache auf den Grund zu gehen, wenn sie dazu viele Gelegenheiten und Anregungen erhalten. Sie lernen, über Probleme nachzudenken und Lösungen auszuprobieren. „Fehler” gehören zum Lernen dazu, aber auch Konzentration, Ausdauer und die Aneignung von Wissen und Können auf unterschiedlichen Gebieten. Die Kinder lernen, dass Gesundheit eine wesentliche Grundbedingung des alltäglichen Lebens ist. Entsprechend ihrer Entwicklung und ihres Alters lernen sie, für sich gesundheitsdienliche Entscheidungen zu treffen. Sprache und Sprechen stehen im Mittelpunkt des Bildungs- und Erziehungsauftrages. Denn ein gutes Sprachvermögen ist für alle Kinder eine wichtige Voraussetzung, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und alle Lebens- und Lernaufgaben erfolgreich zu bewältigen. In der Kindertagespflege lernen die Kinder lebenspraktische Dinge: Sie werden unterstützt, entwicklungs- und altersgerecht viele Alltagsaufgaben selbstständig zu erledigen. Kinder haben Freude am Ordnen, Vergleichen und Messen. Im Spiel oder in kleinen Experimenten erwerben die Kinder ein Grundverständnis von Mathematik und mathematischen Zusammenhängen. Die Kinder erfahren die Natur und lernen ihr näheres Lebensumfeld kennen.

 

 

Mein Schwerpunkt liegt in der Arbeit mit Kindern im Alter von 0 bis 4 Jahren

 

Ich bin überzeugt von der Kleinkindpädagogik der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler. Die Pikler-Pädagogik ist vielmehr eine innere Haltung sich und seinem Mitmenschen gegenüber, die geprägt ist von Respekt und Achtsamkeit. Wer sich mit ihr auseinandersetzt, wird begreifen, dass sie keine Methode darstellt, aber Anregungen für die Arbeit mit Kindern gibt.

 

In Emmi Piklers Lebenswerk betrachtet sie das Kind schon ab dem Säuglingsalter: „Der Säugling erlernt im Lauf seiner Bewegungsentwicklung nicht nur, sich auf den Bauch zu drehen, nicht nur das Rollen, Kriechen, Stehen und Gehen, sondern erlernt auch das Lernen. Er lernt sich selbstständig mit etwas zu beschäftigen, an etwas Interesse zu finden, zu probieren, zu experimentieren. Er lernt Schwierigkeiten zu überwinden. Er lernt die Freude und Zufriedenheit kennen, die der Erfolg - das Resultat seiner geduldigen, selbstständigen Ausdauer für ihn bedeutet.“

 

Diesen wichtigen Aspekt des Lernens möchte ich in meiner Arbeit aufgreifen. Der Name Pikler steht für eine achtsame Haltung dem Kind gegenüber vom ersten Lebenstag an. Ich lege Wert darauf, die Besonderheiten eines jeden Kindes zu berücksichtigen und im Umgang mit ihm seine Persönlichkeit zu wahren. Ich respektiere das Bedürfnis der Kinder, sich geistig und körperlich in ihrem Zeitmaß und ihren Interessen entsprechend zu entwickeln. 

 

 

Selbständige Bewegungsentwicklung

 

Entgegen den heutzutage oft praktizierten Förderprogrammen entdeckt jedes Kind sämtliche Bewegungsarten von selbst, wenn man ihm nur die Zeit dazu lässt. Sobald ein Kind in einem Bewegungsablauf absolut sicher ist, wird eine neue Bewegungsart erprobt. Laut Emmi Pikler sollte ein Kind nie in eine Position gebracht werden, die es noch nicht von selbst einnehmen kann. Durch das Erproben der eigenen Kräfte und das sich daraus entwickelnde Selbstbewusstsein haben die Kinder Freude an der eigenen Leistung, was sie zu weiteren Versuchen anspornt. Dies führt zu einer großen Sicherheit und Qualität der Bewegun­gen, das Kind lernt sich und seine Bewegungen einzuschätzen. Es geht aber bei der autonomen Bewegung nicht nur um die Qualität und Sicherheit der Bewegungen, sondern auch um die Qualität des Lebens, um die eigene Wahrnehmung, um die persönliche Verantwortung: ,,Wer bin ich? Was kann ich? Wie gehe ich mit mir selbst um?"

Das Ziel: Bewegungsentwicklung, die das Kind aus eigenem Antrieb und nach eigenem Rhythmus macht, ohne die lenkenden und beschleunigenden Eingriffe des Erwachsenen.

 

 

Das freie Spiel

 

Im freien Spiel erforschen Kleinkinder ihre Umwelt und ihren Körper. Sie wählen frei, womit sie sich beschäftigen wollen. Damit sich die Kinder sicher fühlen ist es wichtig, dass ihre körperlichen und seelischen Bedürfnisse befriedigt sind und sie um die Anwesenheit der Betreuungsperson wissen. Ich bin jederzeit in Blick- bzw. Rufkontakt. Das freie Spiel in der Pikler-Pädagogik bedeutet, dass das Kind sich in seinem individuellen Tempo, gemäß seinem Entwicklungsinteresse sich und seiner Umgebung widmen kann.  Umgebung hat eine zentrale Bedeutung. Sie ist zum einen sicher genug, sodass das Kind seinen Interessen ohne große Gefährdungen nachgehen kann, zum anderen bietet sie genug Raum, um den nächsten Entwicklungsschritt tun zu können, was auch kleinere Herausforderungen beinhaltet. Emmi Pikler formulierte dies so: ,,Schützen wir die Kinder vor großen Gefahren, lassen wir aber kleine Gefahren zu, damit sie sich an ihnen erproben können." Das Kind sammelt eigene Erfahrungen und Erkenntnisse. Spielen bedeutet Lernen in vielfältiger Form, insbesondere auch das Lernen des Lernens. Es lernt etwas selbstständig zu tun, sich für etwas zu interessieren, etwas auszuprobieren, zu experimentieren. Es lernt Schwierigkeiten zu überwinden. Es lernt die Freude und die Befriedigung kennen, die es bei seinem Erfolg erfährt, dem Ergebnis seiner Geduld und Ausdauer.

Das Ziel: Spiel, das frei und ungestört in einer geschützten, altersgemäß ausgestatteten Umgebung stattfindet. Eine der wesentlichen Voraus­setzungen dafür, dass sich ein Kind mit Freude bewegt und selbstständig spielt, ist Geborgenheit. Nur wenn sich ein Kind sicher fühlt, erkundet es mit Interesse und Ausdauer sich selbst und seine Umgebung. Jedem Kind wird die Zeit gelassen, die es braucht, selbst den nächsten Entwicklungsschritt zu tun. 

 

 

Fazit

 

Das Kind als aktive, kompetente, ernst zunehmende Persönlichkeit, die ihre Bewegungen und ihr Spiel aus einem inneren Antrieb und der eigenen Motivation heraus selbstständig entwickelt und der, der Erwachsene mit Achtsamkeit und Respekt begegnet, bildet die Grundlage für die konzeptionelle Arbeit. Emmi Pikler betont die Wichtigkeit von Sicherheiten und Verlässlichkeiten im Leben von Kindern.  Ich biete den Kindern eine regelmäßige Tagesstruktur mit verlässlichen Gegebenheiten und Rhythmus (beispielsweise verlässliche Bring- und Abholsituationen, feste Mahlzeiten, vertraute Pflegesituation usw.) So ermögliche ich dem Kind, erst sich selbst und dann auch seiner Umgebung mit voller Auf­merksamkeit und Interesse zu widmen. Im Rahmen dieser Ausführungen habe ich mich auf grundlegende Zusammenhänge, die sich aus der Pädagogik von Emmi Pikler für die Arbeit in der Kin­dertagespflege ergeben, beschränkt.

 

 

Die Bildungsbereiche

 

Bildung ist in Deutschland Sache der Bundeländer. Nach dem Grundgesetz liegen die staatlichen Aufgaben und Kompetenzen für die Kultur- und Bildungspolitik in ihren Händen. Die Länder organisieren ihre Zusammenarbeit vor allem über die Kultusminister-konferenz. Dort sitzen die Kultusminister aller 16 Bundesländer an einem Tisch und beraten über überregionale Fragen der Bildung. 

Das Motto der Landesregierung NRW: Mehr Chancen durch Bildung von Anfang an, denn Bildung ist der Schlüssel zum Aufstieg. Die Bildungsgrundsätze sind entstanden in den frühen Lebensjahren sollen Kinder individuell so gefördert werden, dass ihnen der Zugang

zu Bildung offen steht - unabhängig von der Herkunft und dem Bildungshintergrund der Eltern. 

Kinder möchten sich ein Bild von der Welt machen. Niemand sonst kann dies für sie tun. So betrachtet ist Bildung Selbstbildung. Kinder bilden sich nicht, indem sie fertiges Wissen und Können lediglich von anderen übernehmen, sondern erst dann, wenn sie sich selbst damit auseinandersetzen. Bildungsprozesse von Kindern finden sowohl auf Eigeninitiative als auch in Interaktion mit anderen – Erwachsenen wie Kindern – statt. Kinder lernen von anderen Kindern in sozialen Beziehungen, Freundschaften, aus individuellen Unterschieden, die geprägt sind von alters- oder geschlechts-typischen Verhaltensweisen. Es erforscht und erkundet Dinge und Zusammenhänge, probiert aus, experimentiert in vielfältiger Weise und verfolgt bereits eigene Fragestellungen. Bildungsmöglichkeiten stecken in vielen alltäglichen Situationen (z.B. bei einem Spaziergang, einer gemeinsamen Mahlzeit) und Gegenständen. Von Anfang an setzt sich das Kind über das Spiel mit sich und seiner Umwelt auseinander. Spielen und Lernen sind keine Gegensätze, sondern gehören untrennbar zusammen.

 

 

Zehn Bildungsbereiche sind als Grundlage festgelegt

 

Um die Vielfalt der Erfahrungsmöglichkeiten gedanklich zu strukturieren, sind die Bildungsbereiche inhaltlich abgegrenzt.  Folgende Bildungsbereiche wurden für NRW festgelegt:

 

  1. Bewegung                                                                                                

2. Körper, Gesundheit und Ernährung

3. Sprache und Kommunikation

4. Soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung

5. Musisch-ästhetische Bildung

6. Religion und Ethik

7. Mathematische Bildung

8. Naturwissenschaftlich-technische Bildung

9. Ökologische Bildung

10. Medien

 

Die Arbeit in den Bildungsbereichen sind keine neuen pädagogischen Aufgaben für den Umgang mit Kindern. In jeder einfachen Alltagshandlung steckt immer das Erfahren mehrerer Bildungsbereiche. Orte, die zum Forschen und Experimentieren einladen, viel Zeit und wenig künstliche Unterbrechungen.

 

 

Meine Grundsätze

 

Jedes Kind hat andere Interessen, und meine  Aufgabe ist es zu beobachten und herauszufinden, wo diese liegen. Jedes Kind hat durch jede Alltäglichkeit die Möglichkeit, seine eigenen Kompe­tenzen zu entwickeln. Entscheidend ist, jede Kompetenz entwickeln zu dürfen und zu können, nicht aber die Bildungsbereiche wie Schulfächer abzuarbeiten. Ohne Zeitnot oder Druck. Viele Freiräume für die Entfaltung der ganz individuellen Persönlichkeit des Kindes.

5. Mögliche Formen der pädagogischen Arbeit

 

Zum täglichen Arbeitsinhalt gehört das Freispiel in dem die Kinder - soweit dies möglich ist - Spielort, Spielkameraden und Spielmaterial selbst bestimmen. Hier setzen die Kinder sich ihre Ziele selbst und legen Spielverlauf und -dauer fest. 

 

In den angeleiteten Beschäftigungen gehören auch das Singen von Liedern, das Vorlesen von Geschichten, das Anschauen von Büchern, erlernen von Fingerspielen und vieles mehr.

 

 

Mögliche Themeninhalte als Jahresübersicht

 

Frühling

Nester basteln und Eier färben

Die Natur erwacht

Die Kleine Raupe Nimmersatt, die Entwicklung der Schmetterlinge

Anlegen eines Beetes

Ablaufen eines Kreuzweges

                             

Sommer

Aktivitäten draußen

Besuch eines Tiergeheges

Schwimmbadbesuch

Sammeln und Pressen von Blumen


Herbst

Spaziergänge im Wald und auf dem Feld

Abernten des Beetes

Sammeln von äpfeln, Nüssen, Eicheln, Kastanien und weiteren Naturmaterialien

Beobachten von heimischen Tierarten wie Igel, Eichhörnchen, Regenwürmer

 

Winter

Vorbereitung auf Weihnachten

Basteln  (Kalender, Kränze und Geschenke)

Geschichten lesen

Schneemann bauen

Karneval feiern

7. Ziele und Formen der Zusammenarbeit mit den Eltern

 

Die Elternarbeit gestaltet sich durch den täglichen Kontakt zwischen Ihnen und mir. Sie soll zu einer Partnerschaft wachsen, denn Sie sind die wichtigste Bezugsperson für Ihr Kind. Ich möchte mich ergänzend an dem Erziehungs- und Bildungsprozess beteiligen und mit Ihnen eine Erziehungsgemeinschaft bilden. Diese sollte von gegenseitiger Wertschätzung und Anerkennung geprägt sein. Durch größtmögliche Transparenz möchte ich Sie an meiner Arbeit teilhaben lassen und Ihnen Einblick in unseren Alltag gewähren.

 

Regelmäßig möchte ich mit den Eltern zu Ihrem Kind Entwicklungsgespräche führen. Immer werde ich als vertrauensvolle Gesprächspartnerin zur Verfügung stehen. Die Schweigepflicht ist in der Tagespflege, wie in allen pädagogischen Berufen, eine wichtige Voraussetzung. Nur so versichern wir uns gegenseitiges Verständnis und eine vertrauensvolle Beziehung, die zwischen mir und den Eltern des Tageskindes aufgebaut werden soll.

 

Um die Förderung des Kindes optimal zu gestalten ist es wichtig, die Entwicklung der Kinder kontinuierlich zu beobachten. In Zusammenarbeit mit den Eltern will ich die Stärken des Kindes weiterentwickeln und fördern. Die konkreten Bedürfnisse der Kinder werden mit ihnen besprochen und es wird gemeinsam ein optimaler Weg festgelegt.

 

Die Eingewöhnungszeit in meiner Tagespflege sollte 2-3 Wochen betragen. In dieser Zeit lege ich besonderes Augenmerk darauf, den Übergang aus der Familie in die Tagespflegestelle eng zu gestalten. Die Eingewöhnungsphase ist nötig, um dem Kind genügend Zeit zu geben, eine neue Beziehung einzugehen.

Das Kind wird es ihnen danken, wenn eine Bezugsperson während der Eingewöhnung in Tagespflege und somit in der Nähe des Kindes bleibt. In Absprache und je nach Lage kann dann ein langsames „los lassen“ stattfinden.

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© Michaela Lichau